WiYou.de - Ausgabe 6/2023

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 6-2023 Foto: privat 28 Während einer OP steht nicht nur der Chirurg konzentriert über dem Patienten. Zum medizinischen Team gehören auf jeden Fall auch die Operationstechnischen Assistenten. Isabella und Alex erklären, was es mit dem Beruf auf sich hat. Besser als nur ‚OK‘ im OP Beide Auszubildende erlernen das theoretische Wissen über ihren Beruf am Bildungswerk für Gesundheitsberufe in Erfurt. Die Inhalte sind breit gefächert und schließen unter anderem Chirurgie-Unterricht, Krankheitslehre, Mikrobiologie und Anatomie mit ein. Die andere Hälfte ihrer Ausbildungen verbringen Isabella und Alex in verschiedenen Krankenhäusern – Alex im Sophien- und Hufeland Klinikum in Weimar und Isabella in der Zentralklinik Bad Berka. Generell gibt es für OTAs zwei Seiten des Berufs: den sterilen und den unsterilen. „Die ersten anderthalb Jahre der Berufsausbildung ist man nur im unsterilen Bereich. Das nennt man ‚Springer‘“, erklärt Isabella. „Dabei lernt man die Abläufe: Wie reiche ich richtig sterile Sachen an? Wie dokumentiere ich am Computer? Denn wir müssen alles, was während der OP verwendet wird, zum Beispiel die Anzahl der Klemmen während einer Herz-OP, dokumentieren.“ Nach diesen anderthalb Jahren gibt es eine „Springer“-Prüfung und danach werden die Azubis an die Aufgaben des steril Instrumentierenden herangeführt. Während der Ausbildung gibt es verschiedene Pflichtbereiche in der OP, die die Auszubildenden kennenlernen müssen. Verpflichtend sind auch ein Pflegepraktikum sowie Einsätze in der Zentralsterilisation, in der alle Instrumente sterilisiert werden, und der Notaufnahme. An ihre ersten Male im OP erinnern sich Alex und Isabella noch gut. Isabella: „An meinem allerersten OP-Tag war ich in der Wirbelsäulenchirurgie und durfte viel von der Anästhesie-Seite aus zugucken. Danach wäre ich fast umgekippt und dachte kurz, dass ich den falschen Beruf gewählt habe. Aber man gewöhnt sich schnell daran.“ Auch Alex war bei seiner ersten OP als steriler OTA sehr nervös: „Es ist ein großer Unterschied, ob man nur unsteril zuguckt und dokumentiert, oder steril arbeitet. Man ist so konzentriert darauf, sich selbst, die Instrumente und die Abdeckungen nicht unsteril zu machen.“ Die Anästhesietechnischen Assistenten (ATA) assistieren den Anästhesistenwährend der Operation. Die Ausbildung in der Berufsschule kann dabei in den ersten anderthalb Jahren genauso sein wie die der OTAs. Auch die Praktikumseinsätze im Krankenhaus sehen auf dem Papier ähnlich aus, denn auch die ATAs assistieren während der OPs in verschiedenen Krankenhausbereichen. Sie kontrollieren dann aber die Narkose- und Schmerzmittel und bereiten die Beatmungsgeräte und Infusionsflaschen vor. Zudem überwachen sie die Atmung und den Kreislauf der Patienten und betreuen diese beimAufwachen. Ähnlich wie die OTAs warten sie auch die Instrumente und medizinischen Geräte und dokumentieren während der OP alles Wichtige. (sa) Ausbildungsdauer: 3 Jahre „Der Beruf ist nichts für Leute, die immer den nächsten Kick und den nächsten Adrenalinschub brauchen“, sagt Isabella. Die 21-Jährige ist genauso wie Alex im dritten Ausbildungsjahr und erlernt noch nach der alten Ausbildungsordnung den Beruf des Medizinisch-technischen Assistenten für den Operationsdienst. Seit Januar 2022 gilt das neue Anästhesietechnische- und Operationstechnische-AssistentenGesetz, wonach beide Berufe nun dual ausgebildet werden. Wenn Alex und Isabella fertig sind, erhalten sie aber auch den Abschluss als Operationstechnische Assistenten (OTA). Operationstechnischer Assistent (m/w/d) Anästhesietechnischer Assistent (m/w/d) Auf der anderen Seite des OP-Tischs Berufe für die Gesundheit

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