WiYou.de - Ausgabe 6/2023

Berufe für die Gesundheit 8 „Es ist schwierig, pauschal zu sagen, was wir Biologielaboranten machen, weil die Arbeit so unterschiedlich sein kann“, sagt Tina. „Sie macht mir gerade deswegen so viel Spaß, weil sie so vielfältig ist.“ Gemeinsam mit Sarah absolviert sie ihre Ausbildung am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Jena. Inzwischen sind die beiden 22-Jährigen im vierten Lehrjahr und damit fast fertig mit ihrer Ausbildung. Sarah: „In der Ausbildung lernt man alles, was für Laboranten wichtig ist: zuerst die Arbeit im Labor generell und chemische Grundlagen. Später durchlaufen wir jede Arbeitsgruppe bei uns am Institut und lernen so die verschiedenen Fachbereiche und Methoden kennen. Da wir oft mit infektiösemMaterial arbeiten, lernen wir, wie dieses fachgerecht und sicher entsorgt wird.“ Sorgen, dass sie sich aus Versehen mit einer Krankheit infizieren könnten, hätten die beiden nicht gehabt. „Wir haben ja von Anfang an gelernt, mit den Proben umzugehen. Solange man den Arbeitsschutz einhält, kann einem nichts passieren“, sind sich die beiden einig. Im ersten Lehrjahr ging es vor allem darum, das Institut und die grundlegenden Laborarbeiten kennenzulernen, so Tina. Hier lag der Fokus besonders darauf, mit einer Pipette richtig umzugehen, Bakterien oder Blutausstriche auf Objektträger zu bringen und exakt zu protokollieren. Das ist alles wichtig, damit sie im späteren Verlauf gut im Labor arbeiten können. Die erste Abteilung, die Tina und Sarah kennengelernt haben, war die Mikrobiologie. Sie zählt bei beiden zu ihren Lieblingsbereichen. „Mir hat es besonders Spaß gemacht, die Bakterien anzuzüchten und zu beobachten, wie sie wachsen“, schwärmt Sarah. Die verschiedenen Teilgebiete der Biologie standen ab dem zweiten Lehrjahr im Fokus. „In der Zellkulturabteilung mussten wir tierische Zellen in sogenannten Zellkulturflaschen am Leben erhalten. Wenn diese sich genügend vermehrt hatten, wurden sie gesplittet, das heißt aufgeteilt, und in neue Gefäße überführt“, sagt Tina. Weiter ging es zur Histologie, der Gewebelehre. „Hier haben wir mit tierischen Organen gearbeitet, die in Paraffin eingebettet und mit einem sogenannten Mikrotom in hauchdünne Schei- ben geschnitten Mal geht es um Tiere, dann um den menschlichen Körper, dann wieder um Umwelt, Krankheitserreger, Pflanzen und Fotosynthese. Kaum ein Unterrichtsfach ist so vielseitig wie Biologie, und genauso abwechslungsreich gestaltet sich die Arbeit von Biologielaboranten. Biologie- laborant (m/w/d) Zwischen Petrischalen und Pipetten

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