WiYou.de - Ausgabe 6/2023

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 6-2023 Berufe für die Gesundheit 9 wurden. Die haben wir auf Objektträger gezogen und eingefärbt, damit wir uns die einzelnen Zellen im Gewebeverband anschauen konnten“, erklärt Sarah. Was allen angehenden Biologielaboranten klar sein sollte, ist, dass Tierversuche Teil der Ausbildung sind. „In der Zoologie haben wir gelernt, wie wir mit Mäusen umgehen und auch wie wir eine Maus narkotisieren, tierschutzgerecht töten und sezieren“, geht Sarah auf das Thema ein. Anfangs habe es den beiden schon Überwindung gekostet, aber es sei für sie machbar gewesen. Auch Auszubildende, die an einem botanischen Institut lernen, müssen Mäuse sezieren, da das am Ende des zweiten Lehrjahres in der praktischen Prüfung gefordert wird. Im dritten Lehrjahr haben die Auszubildenden molekularbiologische Methoden kennengelernt. Dabei untersucht man die Erbinformationen der Krankheitserreger und beschäftigt sich mit Gentechnik. Ein Verfahren ist die sogenannte Klonierung. Die darf nicht mit dem besser bekannten „Klonen“ verwechselt werden. „Bei der Klonierung geht es darum, ein bestimmtes Gen oder einen definierten DNA-Abschnitt in das Erbmaterial eines Bakteriums einzubauen und dieses dann durch das Wachstum der Bakterien zu vermehren“, erklärt Tina. Jetzt im vierten Lehrjahr ist sie in eine feste Forschungsgruppe integriert, in der die Klonierung eine große Rolle spielt. Auch Sarah ist das letzte halbe Jahr in einer Arbeitsgruppe, und zwar in der Hämatologie, in der sie Blut verschiedenster Tierarten untersucht. Die vielen verschiedenen Biologieteilgebiete waren natürlich auch Thema in der Berufsschule – von Biochemie und Botanik über Genetik und Pharmakologie bis zur Zoologie. „Wir hatten zudem chemische Grundlagen, chemisches Rechnen, fachspezifisches Englisch und einen ganz kleinen Teil Physik. Da ging es aber fast ausschließlich um Photometrie“, erläutert Tina. Thüringer Auszubildende gehen in der Regel im sächsischen Radebeul zur Berufsschule. Tina und Sarah hatten schon in der Schule viel Spaß im Biologieunterricht und sehen das Interesse an dem Fach als eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Beruf. „Man sollte auch gut mit Fehlschlägen umgehen können, wenn man zum Beispiel wochenlang an einer Klonierung arbeitet und sie dann doch nicht funktioniert oder wenn die Zellkulturen nicht so wachsen, wie sie sollen“, sagt Tina. „Entscheidend ist aber der Wille, Neues zu lernen und Spaß am Experimentieren zu haben!“ (sa) kurz & knapp JHVXFKW" /XVW DXI HLQHQ V\VWHPUHOHYDQWHQ %HUXI" 'DQQ EHZLUE 'LFK MHW]W ]XU -MlKULJHQ JHQHUDOLVWLVFKHQ $XVELOGXQJ DOV 3IOHJHIDFKNUDIW P Z G ZZZ DZR-UXGROVWDGW GH :LU JHVWDOWHQ 'HLQH $XVELOGXQJ IXQGLHUW DEZHFKVOXQJV UHLFK :LU OHJHQ :HUW DXI HLQH JXWH $UEHLWVDWPRVSKlUH XQG VLQG LPPHU IU 'LFK GD .RQWDNW $:2 6R]LDOH 'LHQVWH 5XGROVWDGW J*PE+ _ &DVSDU-6FKXOWH6WUD‰H _ 5XGROVWDGW _ EHZHUEXQJ#DZR-UXGROVWDGW GH Biologielaboranten arbeiten im Labor und untersuchen dort Pflanzen, Tiere, Zellkulturen und Mikroorganismen wie zum Beispiel Bakterien auf verschiedene Eigenschaften. Häufig sind sie in der Forschung oder in der Diagnostik tätig. Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Dein Thüringer Berufswahlmagazin Foto: Sandra Böhm

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